Donnerstag, 31. Dezember 2020

Tschüß, 2020.

Ein Jahr geht zu Ende, ein Ausnahmejahr. 2020 klingt so schön rund, aber rund war’s definitiv nicht, sondern mit so vielen Ecken und Kanten versehen, dass es viele von uns wahrscheinlich gern verabschieden. Das Neue Jahr kann eigentlich nur besser werden. Jedenfalls möchte ich das glauben, wenn auch – siehe Zeitgeschehen – vorerst mit zwei zugedrückten Augen. Doch woran soll man sich festhalten, wenn nicht an der Hoffnung?

Feuerwerk, wenigstens digital ...

Sonntag, 20. Dezember 2020

Menschenerziehung im Namen der Gesundheit und eine Zukunftstheorie

Ich bin des Irrsinns da draußen so müde, ich möchte eigentlich nur noch schlafen. Der Kapitalismus – eine Gesellschaftsordnung, die nie die meine war, weil sie Menschen ausschließlich nach ihrem Marktwert klassifiziert, als wären sie eine x-beliebige Ware, Nutzvieh eigentlich, und nicht selten Charakterzüge belohnt, die sicher nicht zu den menschlichen Grundtugenden zählen und die moralische Erwägungen in den Hintergrund treten lassen  – hat in diesem Jahr 2020 endgültig all seine Masken abgelegt, um sein wahres Gesicht zu präsentieren: eine hässliche, menschenverachtende Fratze. Vielleicht, weil er in den letzten Zügen liegt, nachdem er die Erde ausgeblutet hat mit seiner unstillbaren Raffgier, seiner vermeintlich alternativlosen Anbetung des Gottes Wirtschaftswachstum auf Kosten von Mensch und Natur, seiner schamlosen Ausbeutung der Dritten Welt, seinen Kriegen unter dem Deckmantel der Lüge von anderswo zu installierender Demokratie und Freiheit, obwohl es stets nur um Erweiterung von Macht und Einfluss ging und Neuverteilung der Ressourcen. Mit seinem alles umfassenden Bestreben nach Globalisierung, das vorzugsweise den Großkonzernen in die Tasche gewirtschaftet und gleichzeitig nationale Wirtschaftsgefüge - wahrscheinlich irreversibel - geschädigt hat. Mit seinen abenteuerlichen globalen Finanztransaktionen, die dazu geführt haben, dass heute nahezu jeder Staat – China ausgenommen - am Tropf der Banken hängt. Somit von ihnen gesteuert werden kann. Es auch wird.

Freitag, 4. Dezember 2020

Corona und die Angst - Vortrag von Dr. Daniele Ganser

Dr. Daniele Ganser, der bekannte Schweizer Historiker und Friedensforscher hielt diesen Vortrag am 29. Oktober in Wien. Einige der wichtigsten Aussagen habe ich für Euch zusammengefasst.

Sonntag, 22. November 2020

An meine Leser: Danke & Willkommen

Das möchte ich zuallererst: Denjenigen von Euch danken, die mir seit Ende Dezember 2019, als ich meinen noch immer jungen Blog gestartet habe, über all die Monate treu geblieben sind. Gelesen haben, was mich gerade bewegt, was sich in meinem Leben ereignet. Gutes und weniger Gutes bis Trauriges oft dicht beieinander. Einfach nur danke …

Und begrüßen möchte ich all jene, die meinen Blog erst kürzlich entdeckt haben oder durch Dritte „mit der Nase darauf gestupst“ wurden.


Donnerstag, 19. November 2020

Demo Berlin: Rechtsextreme mit roten Herzen und Regenbogenflaggen

Gestern fand in Berlin die Großdemo gegen die Unterzeichnung der Novelle des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) statt. Ein Gesetz, dass künftig alle Maßnahmen und Beschränkungen des öffentlichen Lebens durch die Regierung im Zusammenhang mit dieser – und künftigen Pandemien – legitimieren soll, ohne dass die Zustimmung des Parlaments eingeholt werden muss.

Plakat: "Wir Bürger sollten uns täglich daran erinnern, dass die Politiker nur unsere Angestellten und nicht unsere Erzieher sind." 

Die Onlineausgabe der WELT, die noch am 17. November „Demokratiedämmerung“ titelte - der Autor sprach darin vom bevorstehenden Gesetz als einem Schlag ins Gesicht der Demokratie, veröffentlichte heute unter der Schlagzeile: „Der Staat muss zeigen, wer in diesem Land das Gewaltmonopol hat“ u. a. die Aussage der deutschen Innenministerin Christine Lambrecht, SPD zur Demo:

„Lambrecht sagte auf die Frage, ob die „Querdenken“-Bewegung zu einem Fall für den Verfassungsschutz werde, dass diese Einordnung die Verfassungsschutzämter treffen müssten. Die „Querdenken“-Bewegung trägt die Proteste. „Wenn man aber liest, was auf manchen Plakaten steht, gibt das einem schon zu denken. Was bei einigen der sogenannten Querdenker zu beobachten ist, entspricht nicht unserer Verfassungsordnung. Es stellt sich die Frage, ob die Bewegung ein Sammelbecken für Rechtsextremisten, Antisemiten und Verschwörungstheoretiker geworden ist.“ Die Geschichte vom einfachen, besorgten Bürger, der auf die Straße geht, könne sie vielfach nicht mehr nachvollziehen.“

Ich bedauere Frau Lambrecht zutiefst. Zum einen für ihr Informationsdefizit. Die Demo stand keinesfalls unter der Regie der Querdenker und tatsächlich trat diese bundesweite Initiative in Berlin kaum in Erscheinung. Vielmehr waren für diesen Tag in Berlin mindestens zwölf verschiedene Demos angemeldet worden, darunter von „Eltern stehen auf“ und HonkforHope. Interesse vorausgesetzt, wäre diese Info für die Frau Ministerin gewiss zu erlangen gewesen.

Tatsächlich aber habe ich viele Rechtsextremisten und Antisemiten gesehen, vor allem jene mit Regenbogenfahnen, großen roten Herzen "Distanz wird Verbundenheit", Trommeln, Trillerpfeifen, Räucherstäbchen auf bunten Teppichen. Mit einer Israelflagge. Oder diese Seniorinnen mit den gepflegten grauen Löckchen, inmitten der Demonstranten auf Faltstühlen sitzend. Wahrhaftig: Rechtsextreme und Antisemiten aller Alters- und Bevölkerungsgruppen. Deutschland, Deutschland, was ist nur aus Dir geworden? (Das Etikett "Verschwörungstheoretiker" lasse ich hier einmal weg, steht es doch inzwischen für jegliches selbstständige Denken.)

Ebenfalls sehr bedauerlich, dass Frau Lambrecht „die Geschichte vom einfachen, besorgten Bürger, der auf die Straße geht“ nicht mehr nachvollziehen kann. Könnte das eventuell daran liegen, dass sie und andere Angehörige der obersten politischen Kaste mit dem „einfachen, besorgten Bürger“ keinen Umgang pflegen? Hier eine Art ausgeprägten und längst stabil etablierten Realitätsverlustes greift? Versteh' ich. Welche Herrschaft schließlich wird Umgang mit Domestiken pflegen, geschweige denn Wert auf ihre bescheidene Meinung legen.

Was ich nicht mehr nachvollziehen kann: Von welchem Typus Mensch wir regiert werden, von welch ignorantem und bürgerfernen, um nicht zu sagen: -feindlichen Typus Mensch über Wohl und Wehe unseres Landes und seiner Bevölkerung entschieden wird. Nur leider kann ich mir jene ebenso wenig aussuchen wie umgekehrt.

Zur Demo selbst: Ich bin froh, dass ich gestern Gelegenheit hatte, aus erster Hand ein Bild von unserem "freiheitlich-demokratischen Staat" gewonnen zu haben. Der vor dem Brandenburger Tor und auf der Straße des 17. Juni mit Wasserwerfern, Tränengas und Schlagstöcken gegen die Demonstranten vorging. Wenn es auch nicht neu war, siehe Stuttgart21 oder neulich in Frankfurt. In den Polizeiuniformen überwiegend blutjunge Männer und Frauen, die meine Kinder hätten sein können. Nein – die meisten von ihnen waren wohl noch weit jünger. Bezeichnende Episode am Rand: Als die Straße des 17. Juni von Demonstranten geräumt werden sollte, Durchsage der Polizei: Räumen Sie die Straße! Bleiben Sie friedlich! Der größte Teil der Demonstranten räumte die Straße, zog sich in den angrenzenden Park zurück. Woraufhin die Strahlen der Wasserwerfer in den Park gerichtet wurden… Jo. So geht Demokratie. Oder, wie es Horst Seehofer formuliert: Der Rechtsstaat lebt. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder Bürger eigenverantwortlich darüber entscheiden könnte, ob und wie er seine Gesundheit schützt? 

Manch einen hörte ich zwar sagen, die erlebte Staatsgewalt mache ihn fassungslos oder dafür sei er 89 nicht auf die Straße gegangen, aber diese Leute haben eben einfach ein falsches Demokratieverständnis.

Zur Abstimmung des IfSG: Durchgewunken wurde es mit den Stimmen von CDU, SPD und Grünen. Zwar hört man, die Grünen hätten im Vorfeld „Bauchschmerzen“ gehabt, aber mei, dös gibt sich. Als hoffnungsvoller Koalitionspartner der CDU in spe muss man eben auch die eine oder andere unbequeme Entscheidung mittragen. Auch soll nicht allen SPD-Mitgliedern wohl dabei gewesen sein. Weil’s aber eine namentliche Abstimmung war, dürfte sich kaum einer von ihnen der Parteiräson verweigert haben.

Einen schmerzhaften Spagat legen gegenwärtig auch die Linken hin. Einerseits stimmten ihre Parlamentarier gegen das Gesetz, andererseits betrachten viele linksgerichtete Gruppierungen die Gegner der Coronamaßnahmen in Bausch und Bogen als Rechtsextreme. Autsch.

Ich hatte noch am Vorabend der Demo überlegt, ob ich tatsächlich nach Berlin fahre. Aufstehen mit den Hühnern am Feiertagsmorgen, die Uneinschätzbarkeit des Geschehens im Vorfeld, die Bilder der Polizeigewalt der letzten Großdemo in Berlin im Hinterkopf. Dann aber: Ja! Weil: Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt. In Dresden zurück, war ich froh über diese Erfahrung. Froh, gesehen zu haben, wie Menschen sich für ihre Grundrechte stark machen. Und erfahren zu haben, dass Zusammenhalt noch möglich ist - generationsübergreifend, ideologieübergreifend, länderübergreifend. Distanz wird Verbundenheit.

PS. Innensenator Geisel (jener, der noch am Vortag den Einsatz der Wasserwerfer entschieden ablehnte), spricht von "harten Rechten", die gestern an der Demo teilgenommen hätten. Ich war von 11 - 16 Uhr vor Ort und Augenzeuge durchaus wütender Wortmeldungen seitens Demonstranten, u. a. auch aus alternativen Kreisen, die sich gegen die Willkür des Staates richteten. Rechtsradikale Parolen/Übergriffe - die immerhin massiv gewesen sein müssen, da man seitenlang darüber berichtet - kann ich persönlich nicht bestätigen. Tatsächlich haben die Demo-Teilnehmer das gesamte kritisch denkende Spektrum der Bevölkerung abgebildet.  

***

Links:

WELT: Demokratiedämmerung

WELT: Justizministerin verteidigt Wasserwerfer-Einsatz


Sonntag, 15. November 2020

Willkommen im Jahr 2030. Ich besitze nichts, habe keine Privatsphäre und das Leben war nie besser.

(Übersetzung aus dem Englischen, gelesen auf der Website des Weltwirtschaftsforums WEF) 

"Willkommen im Jahr 2030. Willkommen in meiner Stadt – oder sollte ich sagen „unserer Stadt“. Ich besitze nichts. Ich besitze kein Auto. Ich besitze weder Gerätschaften noch Kleidung."

Sonntag, 1. November 2020

1. Demo Querdenken351 in Dresden: Wir sind viele.

Gestern fand 15 Uhr die 1. Demo der Initiative Querdenken351 auf dem Theaterplatz statt.  Querdenken351 ist der Dresdner Ableger der Bewegung Querdenken711 aus Stuttgart, die inzwischen deutschlandweit agiert und u. a. Veranstalter der Großdemo „Deutschland invites Europe" am 29. August in Berlin war. Die Querdenker stehen – nachzulesen in ihrem Manifest – für die Wiederherstellung der Grundrechte und Aufhebung der restriktiven Maßnahmen im Zusammenhang mit Corona, mehr direkte Mitbestimmung durch die Bevölkerung, eine von politischen Einflüssen unabhängige Gerichtsbarkeit und die Forderung nach Meinungsvielfalt inkl. Abbildung dieser durch eine neutrale Berichterstattung der Medien, frei von politischen Einflüssen. Nicht stehen sie für extremes Gedankengut gleich welcher Färbung, wenn auch die Medien in bewährter Manier versuchen, die Bewegung Querdenken in die rechte Ecke zu schieben. Wie inzwischen nahezu jeden, der dem durch die Bundesregierung definierten und durch eilfertige Journalisten tagtäglich verbreiteten Meinungsdiktat die Gefolgschaft verweigert.

Montag, 26. Oktober 2020

Realismus anstatt oberflächlicher Slogans: Wortmeldung zur "Herz statt Hetze"-Demo in Dresden

Am Sonntag fand in Dresden eine Großveranstaltung namens Herz statt Hetze statt. Drei Wochen, nachdem der Tourist aus NRW im Herzen der Altstadt ermordet wurde und ein weiterer schwer verletzt. Von einem 20jährigen islamistischen Fanatiker, der erst wenige Tage zuvor aus der Haft entlassen und bereits vor Jahren als islamistischer Gefährder eingestuft worden war. Der große Aufschrei in Dresden blieb aus und selbstverständlich gab es weder Lichterketten noch organisierte Solidaritätsbekundungen. Gestern nun "Herz statt Hetze" für ein weltoffenes, tolerantes Dresden. Ich finde das mehr als instinktlos und habe auf der Facebook-Seite des Neustadt Art Kollektivs, das die Veranstaltung beworben hatte, meine Ansicht dazu kundgetan, weil ich dazu einfach nicht schweigen kann noch will. Ich bin weit entfernt davon, rassistisch zu denken, aber auch weit entfernt davon, Gewalttaten, wie sie seit 2015 - vorher nahezu undenkbar - immer wieder geschehen, als künftig normalen Bestandteil der neuen Realität in unserem Land zu betrachten.

Samstag, 17. Oktober 2020

Corona: Nicht das Virus ist, was uns Sorgen machen muss

Unwissen erzeugt Angst. Wobei der Begriff Angst im Zusammenhang mit Corona inzwischen ein Euphemismus ist, zutreffender wäre: Panik bis hin zu Hysterie. Geschürt von Politik und Medien, die seit Monaten die immer gleichen Botschaften zur Gefährlichkeit des Covid-19-Virus‘ wiederholen, die Bevölkerung damit in Atem halten. Selbst im Sommer, als die Fallzahlen sanken: Unverzüglich wurde berichtet, es gäbe keinerlei Grund zur Entwarnung, da im Herbst eine 2. Welle drohe. 

Inzwischen sind die Fallzahlen wieder gestiegen. Ein Grund dafür dürfte sein, dass die Anzahl der Tests kontinuierlich erhöht wurde. Was aber bedeutet der Begriff Fallzahlen eigentlich? Die Anzahl positiv auf Corona getesteter Personen. Nach Ansicht vieler Wissenschaftler keinesfalls gleichzusetzen mit infiziert = krank = potentiell ansteckend. Und auch die Sterblichkeit 2020 in Deutschland befindet sich laut statista.de nach wie vor auf dem Niveau der Vorjahre.

Freitag, 2. Oktober 2020

Leben in der besten aller Welten? 30 Jahre Beitritt der DDR zur BRD

Dieser Blogbeitrag ist mir tatsächlich zu einer Art Schreibtherapie geraten: Raus mit dem Schmodder! Auch wenn es mich nur für den Moment erleichtert und natürlich nichts verändert im etabliertesten aller Gesellschaftssysteme. Das sich allein schon deshalb für alternativlos hält, weil es alle anderen überlebt hat. Vielleicht, weil es dem Menschen, dieser unvollkommenen und zweifellos nur eingeschränkt vernunftbegabten Spezies, tatsächlich am besten entspricht? Ihm im Grunde seines Wesens sein Ego stets wichtiger bleibt als moralische Erwägungen? Haben anstatt Sein?

Soweit zu meinem Intro. Wer vom positiven Denken infiziert ist, wird den Beitrag nach diesem Auftakt unangenehm berührt wegklicken. Darf er. Um den 3. Oktober und alle Segnungen des Kapitalismus, deren wir vor 30 Jahren teilhaftig geworden sind, gebührend zu feiern.

Donnerstag, 24. September 2020

Die alte Dame auf der Gartenbank

Durch mein Küchenfenster kann ich sie sehen: Nach vorn geneigt, den Blick auf den Boden zwischen ihren Füße gerichtet, sitzt sie auf der Bank im Garten. Unbeweglich. Ihre ganze Haltung spricht von Traurigkeit. Eine Traurigkeit, die ich bis zu mir spüren kann. Dann richtet sie sich langsam auf, kommt mühevoll zum Stehen und geht einige Schritte. Sie ist nicht mehr gut zu Fuß, vielleicht die Hüfte. Jetzt bückt sie sich hinunter, zupft etwas aus der Erde. Und setzt sich wieder hin. Streckt ihren Rücken, lässt ihren Blick durch den kleinen Garten schweifen. Denkt sie darüber nach, wie lange ihre Kraft noch reichen wird, sich darum zu kümmern? Oder schaut sie einfach ins Nirgendwo, ist mit ihren Gedanken weit fort?


Dienstag, 1. September 2020

Demo Berlin am 29.08.20: Zorn, Entsetzen und ein Lichtblick

Hatte ich Lust, mir diesen Dienstag gleich am Morgen zu verderben? Nein. Schreibe ich trotzdem diesen Beitrag, obwohl das erneute Befassen mit den Eindrücken und Bildern von Sonnabend die Laune gewiss nicht hebt? Ja. Warum? Weil ich der weitgehend unwahren und einseitigen Berichterstattung unserer Medien über das Demogeschehen am Sonnabend in Berlin etwas entgegensetzen möchte. Außerdem, weil ich Bilder zu verarbeiten habe. Unfassbare Szenen über brutale Übergriffe der Polizei auf BürgerInnen, die ihrerseits in keinster Weise aggressiv agierten. Mögen sich unsere Politiker bitte künftig genau überlegen, ob es ihnen noch zusteht, Übergriffe der Polizei auf Andersdenkende in anderen – selbstverständlich „nicht-demokratischen“ Ländern – scharf zu verurteilen. 

Mittwoch, 26. August 2020

Der Spuk dauert an: Gedanken zu Covid-19 (Update)

Dieser Beitrag wird polarisieren - dessen bin ich mir bewusst. Doch mein Blog heißt nicht zufällig "Ungeschminktes". Die Situation im Land und was daraus für die Menschen resultiert, treiben mich um, ebenfalls die Härte, mit denen abweichenden Meinungen zur Corona-Politik begegnet wird, ob im öffentlichen Bereich oder in den sozialen Medien, in denen regelrechte Hasskommentare keine Seltenheit mehr sind.


Gern wüsste ich, was hinter den Kulissen gespielt wird - und dort wird immer etwas gespielt, wie die Erfahrungen der Vergangenheit gelehrt haben. Zu komplex, es zu durchschauen, zu geschickt verborgen. Und dennoch finden sich Informationen, die zumindest zum Zweifel daran berechtigen, ob die Informationen, die offiziell verbreitet werden, vollständig sind bzw. der Wahrheit entsprechen. Und zum Zweifel daran, ob sich unsere Politiker in ihren Entscheidungen tatsächlich in erster Linie von ihrer Verantwortung für die Menschen in diesem Land leiten lassen. 

Franklin D. Roosevelt, ehemaliger Präsident der Vereinigten Staaten, sagte einst: "In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn etwas geschieht, kann man sicher sein, dass es auch auf diese Weise geplant war." 

Vielleicht werden wir viele Jahre später wissen, was gespielt wurde. Und warum. 

Sonntag, 23. August 2020

Leserattenfutter: Greta Taubert - Guten Morgen, Du Schöner

Während sich draußen leise der Sommer verabschiedet, möchte ich Euch ein besonderes - und brandneues - Büchlein ans Herz legen. Greta Taubert hat in Ostdeutschland geborene Männer porträtiert, mit ihnen über ihre Erinnerungen, Prägungen, Werte und Lebensentwürfe gesprochen. Entstanden ist eine wunderbare Liebeserklärung an den ostdeutschen Mann.

Montag, 3. August 2020

Struktur, Baby!

Im Moment kräht kein Hahn nach mir. Jedenfalls nicht am frühen Morgen. Das kleine rosa-goldene Hähnchen auf der Truhe neben meinem Bett tickt zwar unbeirrbar seine 86.400 Sekunden täglich, aber Kikerikiii? Nö. Ohnehin ist mein innerer Wecker nach 38 Arbeitsjahren zuverlässig wie eh und je. Weckt mich, ziemlich unabhängig von der Schlafenszeit am Vorabend, zwischen fünf und sechs Uhr dreißig. Manchmal leider, wenn ich doch eigentlich ausschlafen könnte. Oder sollte, weil ich - ausnahmsweise, da eigentlich Morgenmensch - die Nacht zum Tag gemacht habe. 

Foto: PROMobilePictuers, Pixabay

Montag, 27. Juli 2020

Hammers nu?! Die unterschätzte Tugend Geduld

Heut Morgen im Netto: Ein alter Herr hat seine Einkäufe bezahlt und packt sie nun langsam, langsam vom – viel zu kurzen – Packtisch am Ende des Kassenbandes in den Korb seines Rollators. Während die Kassiererin bereits die Artikel der nächsten Kundin über den Scanner zieht. Und sich ausgebremst sieht von der Langsamkeit des alten Mannes: Wohin jetzt mit den Waren der Kundin? Einen Moment noch hält sie an sich, um ihn schließlich unwirsch zu fragen: Hammers nu?! (Haben wir's nun?) Und ihm die noch auf dem Packtisch verbliebenen Stücke ungeduldig in die Hand zu drücken.  


Montag, 20. Juli 2020

Sommer - Sonne - FKK

Wenn Klärchen am Himmel lacht und das Thermometer in Richtung 30 klettert, zieht es mich unweigerlich ans Wasser. Sommer und Badengehen gehören für mich zusammen wie der Schaum zum Cappu. Am liebsten - Nacktbaden.



Dienstag, 14. Juli 2020

Abendgedanken

Die Sonne steht noch am Himmel an diesem langen Sommertag. Bald wird sie sich hinter dem Wolkensaum am Horizont verstecken, doch noch schickt sie Wärme und Licht in mein Gärtlein. Still ist’s. Die emsigen Bienen und Hummeln, die sich tagsüber am Lavendel, dem wilden Thymian,  der Katzenminze und all den vielen Wildblumen ringsum gütlich getan haben, sind schon in ihre Verstecke zurückgekehrt und ruhen sich vom Tag aus. Vielleicht auch, weil der Wind aufgefrischt hat – morgen soll der Sommer ein Päuschen einlegen, heißt es.


Freitag, 3. Juli 2020

Von Menschen und Schubladen

Das gesellschaftliche Klima ist rauer geworden und Meinungsverschiedenheiten werden zunehmend aggressiver ausgetragen. Die Fronten verlaufen kreuz und quer durch alle Schichten und reichen bis in die Familien und Freundeskreise hinein. FB-Nutzer fordern ihre Freunde auf, die Freundschaft zu beenden, sofern sie andere Meinungen als die ihrigen vertreten. 

Es scheint, als gäbe es im Diskurs über gesellschaftliche Probleme nur noch die Extreme Richtig und Falsch; jegliche Abweichung von der öffentlichen Meinung, und sei es auch nur um Nuancen, wird mit Misstrauen betrachtet und deren Verteidiger an den Pranger gestellt. Devise: null Toleranz.  Wo ist die Mitte hin, die Akzeptanz für andere Standpunkte, die Meinungsvielfalt? Wo ist das Zuhören hin, getragen von der Intention, die Ansicht des jeweils anderen zu verstehen?

Dienstag, 16. Juni 2020

Adieu, Gustav

Mein Verstand weigert sich, das Geschehene zu begreifen, meine Finger weigern sich, diese Zeilen zu tippen. Als wäre dann erst wirklich wahr, was seit gestern bittere Realität ist: Mein geliebter roter Kater, vom Wildling zum Kuschler mutiert, und so sehr bei mir zu Hause gewesen, ist fortgegangen für immer. War für eine Woche verschwunden und kam zurück in einer Verfassung, die das Schlimmste bereits vermuten ließ. 



Freitag, 12. Juni 2020

Irgendwas ist ja immer

Wer kennt das nicht - grad alles noch in allerbester Ordnung, Friede-Freude-Eierkuchen, Wochenend und Sonnenschein, doch dann - peng! 😉


Montag, 8. Juni 2020

Darf's ein bisschen mehr Natur sein?

Allmorgendlich steht mein Nachbar am Zaun und mustert seinen Garten wie ein Kompaniechef seine Truppe. Schreitet dann, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, langsam auf und ab, um jeden Quadratzentimeter seines wohlgeordneten Reichs akribisch zu scannen: Stehen alle seine Pflänzchen noch in Reih und Glied oder tanzt da etwa eines aus der Reihe? Hat sich gar ein gemeiner Zivilist im Gewande einer Wildblume in die Kompanie geschmuggelt, bereit, die akribische Ordnung zu unterwandern? Oder ist der kurzgeschorene Rasen schon wieder ein Zentimeterchen zu hoch?



Dienstag, 19. Mai 2020

Über die Vergänglichkeit: ein Manifest für das Leben

Der Tod ist groß. 
Wir sind die Seinen
lachenden Munds.
Wenn wir uns
mitten im Leben meinen,
wagt er zu weinen
mitten in uns.



Sonntag, 10. Mai 2020

Liebeserklärung an meine Sommerboten

Montagmorgenkaffee auf dem Balkon und plötzlich sehe ich sie hoch oben ihre pfeilschnellen Runden ziehen. Sriiih … sriiiiih … 

Mein Herz hüpft und ich strahle – die ersten Mauersegler sind zurück!


Mittwoch, 29. April 2020

Quo vadis, BILD?

YouTube-Videos anstatt Morgenmüsli: Nein, so wollte ich meinen Mittwoch eigentlich nicht beginnen. Und werde diese Variante unguter Morgenroutine definitiv nicht kultivieren. Weil’s nun aber schon passiert ist und meinen Kopf ordentlich beschäftigt, schreib ich etwas dazu.

Sonntag, 26. April 2020

Gustav: vom Katzenwildling zum Kuschelfreak/3. und letzter Teil


Wo waren wir stehengeblieben? Ach ja … bei den nächtlichen Besuchern auf meinem Balkon und den spannenden Schwarz-weiß-Filmen, die mir die Außenkamera zu nachtschlafener Zeit aufs Handy schickte. Die Anlass zur Hoffnung boten, dass ich meinen Wildling mit meinem 3-Stufen-Plan wieder in die Wohnung locken könnte.


Mittwoch, 15. April 2020

Das Leben in den Zeiten von C. – April 2020

Vergnügen macht es mir definitiv nicht, diesen zweiten Blogbeitrag zum Leben in Zeiten von Corona zu schreiben. Ich will die Situation dennoch skizzieren – im Sinne einer Chronologie. Weil sich vielleicht später  kaum noch wer erinnern können wird, wie sich unser aller Leben urplötzlich verändert hatte. Wie schnell gesellschaftliche Normalität und ein Alltag, der uns allen bisher selbstverständlich und gesichert erschien, ins Unwahrscheinliche, Unvorstellbare abdriftete. Unbekannt dürfte Euch an meinen Schilderungen kaum etwas sein, leben wir doch derzeit alle mehr oder weniger in einem Ausnahmezustand.

Menschenleere Dresdner Altstadt am 29. März 2020  

Dienstag, 7. April 2020

Gustav: Vom Katzenwildling zum Kuschelfreak/Teil 2


Gustav: vom Katzenwildling zum Kuschelfreak/Teil 1

Mein großer Roter war also weg. Was ich gut verstand. Er hatte mir vertraut und war enttäuscht worden, indem ich ihn in seinem neuen Zuhause - seinem vermeintlich geschützten Raum - eingefangen und zum Tierarzt "verschleppt" hatte. Wo er von Fremden unangenehmen Prozeduren unterzogen worden war. Die Plakataktion blieb ergebnislos, wenn mir Nachbarn auch immer wieder einmal erzählten, dort und da einen roten Kater gesichtet zu haben. 


Donnerstag, 2. April 2020

Gustav: Vom Katzenwildling zum Kuschelfreak/Teil 1

Im August 2017 war’s, als ich mich in den großen Roten verliebt hab. Gefunden auf der Seite des Tierheims Pirna. Ein Prachtkerl von einem Kater mit extra dickem runden Kopf, weil nach vorn geknickten Ohren, der ein bissl skeptisch in die Kamera guckte.

Was ich in diesem Moment noch nicht wusste, erfuhr ich am Telefon: Gustav war nach acht Jahren als wilder Kater (später in seinen "Entlassungspapieren" korrigiert auf 10 Jahre) gerade erst in eingefangen und kastriert worden. Auf einem verlassenen Gehöft hatte er mit anderen Katzen zusammengelebt und war mit Menschen kaum in Berührung gekommen.



Dienstag, 24. März 2020

Das Leben in den Zeiten von C.

Wenn ich morgens auf den Balkon hinaustrete, klingt plötzlich jeder Tag wie ein Sonntag. Kein Verkehrslärm, der von der nahe gelegenen Hauptstraße heranbrandet und nur selten das Geräusch von Straßenbahnen; die Taktzeiten sind verlängert worden. Eine Stille, die ich genieße. Doch ich weiß um ihre Kehrseite: unzählige Menschen, die gerade um ihre Existenz bangen oder harsche finanzielle Einbußen durch Kurzarbeit oder Jobverlust erleiden. 



Mittwoch, 18. März 2020

Hello to America!

When I've checked my blog statistics for the first time in January I was surprised to notice one visit from the United States. In the meantime it increased to two regularly. And I’m wondering about who the people interested in my published contents might be. Is it kind of content control by Google? Or are they really blog readers? If so, they must be quite familiar with the German language to understand my articles…

Anyway, I want to take the chance saying Hello to the United States today. Have a nice day and if you feel like, just leave me a comment … 😉

Sonntag, 15. März 2020

Rückblick in den Abgrund

Diese Schilderung, wie sich eine Depression „von innen“ anfühlt, war nie als Blogbeitrag vorgesehen, weil zu persönlich. Ich habe sie im vergangenen Jahr verfasst, in dem Versuch, einem Außenstehenden zu erklären, warum „zusammenreißen“ nicht funktioniert, wenn man mitten in einer depressiven Episode steckt, obwohl man sich nichts sehnlicher wünscht, als genau dafür die Kraft - den Biss - zu haben.

Den Ausschlag dafür, den Text nun doch zu veröffentlichen, gab ein Facebook-Post, mit dem via Crowdfunding für ein Buchprojekt unter dem Namen „Nicht gesellschaftsfähig“ gesammelt wird.  Crowdfunding #nichtgesellschaftsfähig Und der mir klargemacht hat, dass es da draußen immer noch viele gibt, die das Abtauchen in eine Depression für eine Art Charakterschwäche verbunden mit mangelnder Disziplin halten.


Freitag, 13. März 2020

Tausche Kompetenzen gegen Technik

Die Überschrift mag provokant sein und Ihr dürft mich nach dem Lesen des Blogbeitrags gern für hoffnungslos altmodisch halten. Zweifellos sind die Ansichten, die ich vertrete, auch durch Geburtsjahrgang (weit vor dem elektronischen Zeitalter) und Geschlecht (Frauen erliegen dem Faszinosum Technik nach meiner Erfahrung nicht so leicht und umfassend wie Männer) geprägt. Dennoch scheint mir das Thema eine Überlegung wert.

Ich habe hier einmal fünf technische Anwendungen unter die Lupe genommen, die bei gewohnheitsmäßiger Benutzung dazu führen, dass wir Potential, über das wir körperlich/geistig/sinnlich grundsätzlich verfügen, aus der Hand geben bzw. reduzieren.

Donnerstag, 5. März 2020

Alles nichts. Oder?

Eine meiner ersten Begegnungen mit bundesdeutscher Fernsehunterhaltung zur besten Einschaltzeit am Wochenende war wohl Hella von Sinnens „Alles Nichts Oder?!“. Ich erinnere mich noch heute an meine Verwunderung: Ist das Humor? Worum geht es überhaupt? Hugo Egon Balders Nummerngirls, drapiert mit Früchten , ließen mich ähnlich ratlos zurück, waren aber immerhin nett anzuschauen. Hm. Ok  … Klamauk in seiner reinsten Erscheinungsform wohl. Geschmäcker und Humor sind eben verschieden.

Inzwischen hat sich die Erde ordentlich gedreht und niveauvoller sind die Spiele für’s Volk nicht geworden. Im Gegenteil. 

Sonntag, 1. März 2020

An meine (überwiegend stillen) Leser


Mein Blog hat gestern mit einem unerwartet großen Satz die 500er-Marke in Sachen Klicks übersprungen. (Obwohl er nicht ergoogelt werden kann ... die hohe Kunst der Keywords.) Und ich freu mich wie Bolle. Und bedanke mich bei Euch. 


Donnerstag, 27. Februar 2020

Leserattenfutter: Hans Leister, Der Tunnel (Thriller)

Hier zur Abwechslung eine – meine erste - Buchempfehlung. Ich bin sowieso eine Leseratte reinsten Wassers, hab aber das Genre Thriller erst in letzter Zeit für mich entdeckt.

„Der Tunnel“ hat mich begeistert. Schwer wegzulegen, also vielleicht nicht abends vor’m nächsten Arbeitstag beginnen, sonst könnte eine verdammt kurze Nacht drohen. Perfekt für ein verregnetes Wochenende oder – Urlaub. Oder zum Verschenken ... 


Sonntag, 23. Februar 2020

Vom Älterwerden oder: Alles halb so wild!

Uff… Ein Text, den ich seit Wochen immer wieder aufs Neue überarbeitet habe. Und jede Aussage mehrfach geprüft: Stimmt das jetzt wirklich oder flunkere ich mir hier selbst in die Tasche? Ein komplexes Thema einfach. Dem ich versucht habe, mich so ehrlich wie möglich zu stellen.


Mittwoch, 19. Februar 2020

Wasser und Wein


Die Rockmusik der DDR, besonders die Rockballaden, war reich an lyrischen Texten mit tiefem Sinn – vertonte Gedichte eigentlich. Zu meinen Lieblingsliedern gehört noch heute „Wasser und Wein“ von Lift.

Montag, 17. Februar 2020

Umzug nach Schloon [Schluːn] , Teil 1

Tatsächlich bin ich eines Morgens aufgewacht und habe den Titel "Umzug nach Schloon" und den Anfang dieser Geschichte, dieses Märchens, aus meinem letzten Traum in den Tag hinübergerettet. Um sofort noch vor dem ersten Kaffee alles, was ich von diesem Traum noch erinnern konnte, aufzuschreiben. Lang ist's her ... und heute endlich hab ich den Anfang von etwas, das ein Kinderbuch werden könnte oder auch eines für alle, die das Träumen noch nicht verlernt haben, fertiggestellt. Fortsetzungen wird es geben, sobald mich die Muse, dieses kapriziöse Wesen, wieder einmal küsst. ;)


Montag, 10. Februar 2020

Hallo, kleine Stadt am Meer – ein Reisebericht

Wann immer ich hinter’m Dresdner Hauptbahnhof den FlixBus nach Warnemünde gesehen hab, dachte ich: Och, da möcht‘ ich auch mal wieder hin… Und warum eigentlich alles auf den St.-Nimmerleins-Tag verschieben? Also Rucksack gepackt und los!


Freitag, 7. Februar 2020

Vorsicht, Tristesse!


Weit vor’m Morgengrauen wache ich auf durch einen Traum. Sitze in einem Großraumbüro am Schreibtisch und von allen Seiten hagelt es Kritik von meinen Kolleginnen: Du bist immer so ernst, so nachdenklich. Ich beginne mich zu rechtfertigen, versuche, ihnen die vergangenen Jahre zu schildern und was sie in mir ausgelöst haben. Doch augenblicklich wenden sich alle wieder ihrer Arbeit zu. Interesse gleich Null. Plötzlich kommt ein Mann mit einem kleinen Jungen an der Hand herein - ein Kollege (der merkwürdiger Weise aussieht wie Tom Pauls). Er steht an meinem Schreibtisch, bittet mich um etwas. Und meint: Du bist aber heute traurig. Und sofort möchte ich meinen Kolleginnen zurufen: Habt Ihr das gehört? Er hat gesagt, ich sei heute traurig. Das heißt doch, dass ich es längst nicht immer bin! Darüber wache ich auf. Fühl mich nachdenklich und schwer und jedenfalls nicht bereit für diesen Tag, der eine wichtige Entscheidung bringen soll.


Donnerstag, 30. Januar 2020

Ja? Nein? Oder vielleicht doch?


Normalerweise kenne ich mich als schnelle Entscheiderin. Jedenfalls, solange es nicht „um die Wurscht“ geht, also z. B. Liebe oder Job. Manchmal aber entstehen Situationen, da könnte ich mich auf den Mond schnipsen. Wie heute.

Montag, 27. Januar 2020

Immer wenn ich Kinder sehe

„Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch.“ Erich Kästner

Meist begegne ich ihnen morgens auf dem Weg zur Arbeit: kleinen bunten Zwergenkutschen, geschoben von Tagesmuttis. Die Knirpse darin hübsch angezogen und ganz wach mit roten Bäckchen und Stauneaugen rundherum blickend. Jeder von ihnen schon eine kleine Persönlichkeit. Oder Schulklassen, begleitet von Lehrern, wenn sie sich ordentlich in Zweierreihe am Bordstein aufstellen, ehe es über die Straße geht. Klassenausflug. Vielleicht eine Wanderung, vielleicht ein Museumsbesuch. Oder in den Zoo? Heut jedenfalls kein Schultag - super! Aufgeregt plappern sie durcheinander, halten sich manchmal an den Händen. Ein Kind hübscher als das andere. Ich glaub sowieso, die Kinder heute werden immer hübscher.


Freitag, 24. Januar 2020

Hopp oder Top – Gesellschaftsspiel mit Verlängerungen

Und wieder surft sie durchs Netz auf der Suche nach ansprechenden Offerten. Von einer Plattform zur nächsten –  wie Pilze sind sie über die Jahre aus dem Boden geschossen. Das eine oder andere Profil weckt ihr Interesse; sie speichert es ab. Denkt eingehend darüber nach, ob so ihre Zukunft aussehen könnte. Vergleicht ihre Vorstellungen mit dem Angebotenen, ihre Vorzüge mit dem Gewünschten.


Montag, 13. Januar 2020

Daumen hoch für die Netzgemeinde!

Ich möchte heute eine Lanze brechen für Leute, die bei Facebook oder YouTube unterwegs sind und dort posten. Mag sein, dass es an den Gruppen oder Themen liegt, die ich verfolge – insofern ist‘s nur ein Ausschnitt aus der gesamten Wirklichkeit –, jedenfalls kann ich überwiegend Gutes berichten. Das gefällt mir sehr. Auch, weil es Anlass zur Hoffnung bietet, dass ein respektvolles Miteinander innerhalb großer Teile der Gesellschaft durchaus möglich ist. Sogar noch hinter dem Schutzwall weitgehender Anonymität und Nicknames.


Freitag, 10. Januar 2020

Kostbare Zeit: das Glück der Selbstbestimmung

Mein 80jähriger Nachbar, der es an klaren Worten nie fehlen lässt (was ich mag), hat mich während meiner Jobpausen im vergangenen Jahr mehrfach gefragt: Haben Sie schon wieder Urlaub? Ich hab ihm jeweils offen erzählt, warum ich zu Hause bin. Nun warte ich schon auf sein nächstes Auskunftsersuchen. 

Der allgemeine Konsens scheint zu sein, dass es zu einem geordneten Leben gehört, morgens zur Arbeit zu traben und seine Zeit ebenda zu verbringen. Abhängig beschäftigt und optimalerweise in Vollzeit, d. h. 160 h/Monat. Seien die Arbeitsumstände auch noch so haarsträubend und/oder die Arbeitsaufgaben noch so dröge. Quasi ein ungeschriebenes Gesetz. 

Mittwoch, 8. Januar 2020

Liebe oder menschlicher Anstand?

Ein Facebook-Post mit der Kernaussage „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ hat mich darüber nachdenken lassen, welche Bedeutung in unserer Welt der Liebe zukommt und ganz konkret: wie ich dazu stehe. Davon abgesehen, dass ich auch mich selbst nicht immer in allem Sinn und Unsinn liebe und annehme - bin ich imstande, jedem anderen Menschen mit universeller Liebe zu begegnen? Vielleicht auch, weil ich glaube, solch allumfassende Liebe könnte unsere Welt heilen oder doch: besser machen? (Zweifellos könnte sie es. Wenn jede und jeder auf diesem Planeten diesen sehr bewussten geistigen Zustand erreicht hätte.) 

Sonntag, 5. Januar 2020

Roxelane: gedankliche Rückkehr in eine besondere Lebensphase

Dieser Rückblick beschreibt Erfahrungen, die mich in der Mitte meines Lebens (eigentlich später, so ich nicht weit älter als 100 Jahre werden sollte) sehr geprägt haben. Eine sanfte, achtsame Welt, in die ich mich mit großer Neugier und Offenheit hineinbegeben habe. Erfahrungen und nicht zuletzt auch Begegnungen mit besonderen Menschen, für die ich noch immer dankbar bin. 

Mittwoch, 1. Januar 2020

Schöne neue Arbeitswelt - Trial and Error im Job 2019

Vorbemerkung: Das wird ein bissl länger. Das (Arbeits-)Leben, wenn man danebentappt. Wohl dem, der sich ein Plätzchen gefunden hat, an dem es menschlich, kollegial und wertschätzend zugeht.