Normalerweise kenne ich mich als schnelle Entscheiderin.
Jedenfalls, solange es nicht „um die Wurscht“ geht, also z. B. Liebe oder Job. Manchmal aber entstehen Situationen, da könnte ich mich auf
den Mond schnipsen. Wie heute.
Einkäufe sind bei mir für gewöhnlich eine Sache von Minuten:
rein in den Laden, Siebensachen schnappen, raus. Da ich genau weiß, was ich
brauche, will, kein Akt. Dann aber gibt’s Tage – ich ziehe mit leerem Magen los oder fühl mich diffus
unzufrieden und will mich deshalb abends mit einer Leckerei belohnen – an denen
funktioniert das nicht.
Ich tigere an den Regalreihen entlang und komme zu keinem
Entschluss. Kokosringe? Oh Mann, so ´ne Riesenpackung! Viel zu viel Zucker. Ungesund
und macht dick. Ich kenn mich ja – isse da, isse weg, da ist nix mit Einteilen.
Wiener Würstchen? Nee. Eigentlich will ich kein Fleisch mehr essen. Dann
vielleicht Macadamia-Nüsse, geröstet und gesalzen? Hm. Aber eigentlich ist mir
nach etwas Süßem …
Die Runde also noch mal von vorn, diesmal erweitert um das komplette
Süßkramregal. Aber meine Lieblingsschoki gibt’s auch nicht. Mist. Damit wäre
die Entscheidung getroffen gewesen.
Kekse – Wurst – Nüsse - Kekse – Wurst - Nüsse. Inzwischen bin ich schwer genervt von meiner Unfähigkeit, mich zu entscheiden. Und dabei geht’s um
rein gar nichts!
Nach weiteren 10 Minuten schließlich entscheide ich mich für
die Macadamias. Geht doch! Die Tüte wird den Abend zwar auch nicht überleben,
aber immerhin kein Zucker. Und Nüsse sollen ja gesund sein. Wobei ich annehme,
die Menge macht’s. Egal. Ab durch die Mitte jetzt.
Wenige Stunden vorher hatte ich den Begriff „Entscheidungsblockade“
gegoogelt. Dazu gibt’s jede Menge Hilfestellungen im Netz – die bekannten
Plus-Minus-Listen kennt sicher jeder. Einen Tipp aber hab ich gefunden,
der mir neu war. Nannte sich 15-Sekunden-Regel, glaube ich. Ein Coach empfiehlt
sie, um Entscheidungsblockaden aufzulösen. Und so funktioniert sie: Stell dir
vor, jemand hält dir die Pistole an den Kopf und sagt: Du hast genau 15 s Zeit,
Dich zu entscheiden, sonst peng! Und dann – so der Experte – fällst du genau
die Entscheidung, die du ohnehin von vornherein favorisiert hattest.
Muss ich demnächst
mal ausprobieren. Soll auch und gerade bei Entscheidungen helfen, die man schon
x-fach gegeneinander abgewogen hat und trotzdem noch immer vor sich herschiebt.
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