Samstag, 17. Oktober 2020

Corona: Nicht das Virus ist, was uns Sorgen machen muss

Unwissen erzeugt Angst. Wobei der Begriff Angst im Zusammenhang mit Corona inzwischen ein Euphemismus ist, zutreffender wäre: Panik bis hin zu Hysterie. Geschürt von Politik und Medien, die seit Monaten die immer gleichen Botschaften zur Gefährlichkeit des Covid-19-Virus‘ wiederholen, die Bevölkerung damit in Atem halten. Selbst im Sommer, als die Fallzahlen sanken: Unverzüglich wurde berichtet, es gäbe keinerlei Grund zur Entwarnung, da im Herbst eine 2. Welle drohe. 

Inzwischen sind die Fallzahlen wieder gestiegen. Ein Grund dafür dürfte sein, dass die Anzahl der Tests kontinuierlich erhöht wurde. Was aber bedeutet der Begriff Fallzahlen eigentlich? Die Anzahl positiv auf Corona getesteter Personen. Nach Ansicht vieler Wissenschaftler keinesfalls gleichzusetzen mit infiziert = krank = potentiell ansteckend. Und auch die Sterblichkeit 2020 in Deutschland befindet sich laut statista.de nach wie vor auf dem Niveau der Vorjahre.

Ich selbst verspüre keinerlei Lust auf Angst. Und werde äußerst ungern genasführt. Von Menschen, die sich der globalen Elite aus Politikern, Hochfinanz und Großkapital augenscheinlich weit mehr verpflichtet fühlen als dem Wohl der von ihnen regierten Bevölkerung. Von einer Kanzlerin, die verlauten lässt, man müsse in punkto Corona-Maßnahmen die Zügel anziehen. Oha. Welch ein Sprachduktus.

Deshalb nochmals eine Recherche zu Hintergrundinfos zur aktuellen Situation, die ich mit Euch teilen möchte. Auch, weil mir bewusst ist, dass wer arbeiten geht und/oder für Kinder und Familie sorgt, selten Zeit und Lust hat, ausführlich zu recherchieren bzw. sich Videos in voller Länge anzusehen. Die Fragestellung des Interviewers erscheint jeweils farbig; die Antworten habe ich zwar nicht 1:1 (= wortwörtlich) transkribiert, gebe sie jedoch selbstverständlich inhaltlich korrekt wieder. Es handelt sich jeweils um Auszüge aus den Interviews; sie sich vollständig anzusehen, lohnt definitiv. 

"Ich versteh nicht, dass die Menschen so naiv sind." Kaiser TV im Gespräch mit Dr. W. Wodarg

Zur Person: Dr. med. Wolfgang Wodarg ist Internist, Pneumologe, Sozialmediziner, Arzt für Hygiene und Umweltmedizin und war langjähriger Leiter eines Gesundheitsamtes. 

Von 1994 bis 2009 war er Bundestagsabgeordneter für die SPD im Bundestag  und dort Initiator und Sprecher der Enquetekommission Ethik und Recht der modernen Medizin. Er war außerdem stellvertretender Fraktionsvorsitzender in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates und Vorsitzender des dortigen Unterausschuss für Gesundheit.  

G. Kaiser: Woran ist generell eine Notlage im Infektionsgeschehen zu sehen?

W. Wodarg: Es gab ja da Indikatoren, die in den Ländern benutzt wurden, Katastrophenpläne für eine Situation, in der sehr viele Menschen krank werden und viele Menschen sterben. Dass es schwere Erkrankungen sind und unser Gesundheitssystem damit überfordert ist. Das war die Definition für Epidemie.

GK: Sind diese Kriterien erfüllt?

WW: Dafür muss man kein Fachmann sein. Wenn eine solche Epidemie kommt, merkt man es, wenn man zum Arzt geht, ins Krankenhaus geht, bei den Kollegen am Arbeitsplatz. Dann sind viele Menschen eben krank. Wenn man heute die Leute fragt, dann gucken sie nur und zeigen auf die großen Sender und sagen: Ja, da sagt man, da gibt es viele Kranke in Italien, in New York, aber bei uns hat eigentlich keiner etwas gemerkt, es ist wie immer in der Grippe-Saison.

Ich sehe keine Indikatoren, dass da eine ernste und schwierige Pandemie ausgebrochen ist. In Deutschland ist davon nichts zu sehen. In einigen Teilen Italiens hat es Überforderungen gegeben, in Madrid, aber auch nicht in ganz Spanien, z. B. nicht in Andalusien. In der USA in einzelnen Zentren. Da ist viel falsch behandelt worden; es wurden Medikamente ausprobiert, die nicht zugelassen waren und über 80 Jahre alte Patienten durch Beatmung umgebracht. Es ist viel falsch gemacht worden aus Gründen der Panik.“

(Anmerkung d. V.: Italien, Spanien und Griechenland wurden 2011 durch die Troika - eine Kooperation von Europäischer Zentralbank, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Kommission - zu harten Einschnitten u. a. in ihrem Gesundheitssektor gezwungen, um Kredite bewilligt zu bekommen. Deutschland spielte dabei eine maßgebliche und unrühmliche Rolle. https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/austeritaet-ist-toedlich Zur Performance des Gesundheitssystems der USA, ruinös teuer, sprich: unbezahlbar für viele seiner Bürger, zudem dezentral organisiert und auf Wettbewerb ausgerichtet, gibt es ausreichend Berichte im Netz.)

GK: Die Pandemie-Definition wurde von der WHO 2009 geändert worden: Welche Folgen hatte das?

WW: Die alte Definition enthielt die Kriterien: sehr viele Schwerkranke, sehr viele Tote, Überlastung des Gesundheitssystems. Diese drei Kriterien galten nach 2009 nicht mehr.  Nur aufgrund der Änderung/Streichung dieser Kriterien konnte die Schweinegrippe von der WHO als Pandemie ausgerufen werden, obwohl es die mildeste Grippewelle war, die es je gegeben hat. Und trotzdem hat die WHO aufgrund der neuen Kriterien die Pandemie ausgerufen. Das kann sie eigentlich jedes Jahr machen und es ist völlig unverständlich, dass die Regierungen das mitmachen, dass die Weltgesundheitsversammlung es erlaubt, dass das weiterhin so praktiziert werden kann. Ich denke, dass die alten Kriterien richtig waren und wieder fest etabliert werden müssen. Was jetzt als Kriterium genommen wird: dass es ein neues Virus gibt, das sich rasch ausbreitet, ist lächerlich. Das passiert jedes Jahr mit Viren, die auch krankmachen.

GK: Es hängt ja ganz viel davon ab, was getestet wird und welche Tests verwendet werden.  Der Mikrobiologe Andreas Bermpohl sagt, dass die Corona-positiv getesteten Personen als Infizierte betrachtet werden, sei unwissenschaftlich und epidemiologisch falsch. Es würde damit suggeriert, dass es einen Anstieg an Corona-Infizierten gäbe, obwohl es nur einen Anstieg der positiv Getesteten gäbe. Der PCR-Test könne nur den Verdacht auf eine Infektion darstellen.  Wo ist der Unterschied zwischen einem positiven PCR-Test und einer tatsächlichen Infektion?

WW: Wenn man Verantwortung für die öffentliche Gesundheit hat wie das RKI, muss man sich um Indikatoren kümmern, die einen solchen Alarm auslösen. Indikatoren, die etwas über eine Krankheit sagen, d. h. sind Menschen krank oder sind sie nicht krank. Es ist völlig uninteressant, wenn man die Häufigkeit von Laborwerten für die Auslösung einer Pandemie heranzieht. Und das ist, was man jetzt macht: Man schafft Laborwerte. Der Test zeigt Moleküle an; er zeigt keine Infektion an. Was wir bei einer Infektion beobachten, ist, dass der Körper, das Immunsystem reagiert. Das sind Zeichen einer Infektion. Dann erst kann man davon ausgehen, dass ein Mensch infektiös ist. Erst dann. Wenn ein Mensch positiv getestet ist, sagt das nichts über Ansteckungspotential aus.

Infektion wäre eine Reaktion des Körpers. D. h., mit dem Test werden keine Infektionszahlen gemessen, sondern nur das Vorhandensein von Erregern, die nicht ausbrechen müssen. Nur im Falle des Vorhandenseins einer Infektion wäre ein Mensch infektiös, nicht deshalb, weil in seinem Körper Erreger gemessen wurden.

GK: Bin ich als Virusträger, d. h. ohne ausgebrochene Infektion, ansteckend?

Unwahrscheinlich. Hier spielt die Viruslast eine Rolle. Ich bin dann ansteckend, wenn die Erreger in meine Zellen gehen, sich dort vermehren, eine Entzündung hervorrufen.

GK: Auf den Beipack-Zetteln der PCR-Tests steht, dass sie nicht für diagnostische Zwecke zugelassen sind. Sie sind aber jetzt Grundlage für Tests, Lockdown und alle verhängten Maßnahmen. Dr. Rainer Füllmich, seit 25 Jahren im Verbraucherrecht tätig, hat deshalb eine Sammelklage gegen Christian Drosten, Lothar Wiehler (Präsident RKI) und Jens Spahn eingereicht. (https://www.corona-schadensersatzklage.de/)

(Anm. d. V.: Das würde ggf. die zahlreichen falsch positiven Ergebnisse erklären. Aus meinem eigenen Bekanntenkreis stammt die Info über eine Lehrerin, deren erster Test positiv ergab, der zweite jedoch negativ.)

GK: Wie bewerten Sie die Sinnhaftigkeit von Masken? Es geht mir auch um den möglichen Schaden von Masken bei Kindern bei langfristigem Tragen.

WW: Ich habe es neulich ausprobiert – die Maske aufgesetzt und mittels eines Pulsoximeters die Sauerstoffsättigung am Finger gemessen. Da ist meine Sauerstoffsättigung von 99% auf 94/93% zurückgegangen. Das heißt um 5%, das ist schon ganz schön viel. Der Normwert, ab wann man schaut, ob der Organismus noch gesund ist bzw. woher die verminderte Sauerstoffsättigung kommt, liegt bei 93 – 94%. Man spürt das auch. Die Rückatmung von CO² führt dazu, dass mehr Kohlendioxid da ist. Die roten Blutkörperchen tragen dann Kohlendioxid anstatt Sauerstoff. Der Schaden, der dadurch entsteht, ist besonders die Minderversorgung sensibler Organe, und da besonders des Nervensystems, des Gehirns – wir brauchen allein ca. 1/5 unseres Sauerstoffs, um unser Gehirn arbeiten zu lassen. Da wird man müde, da lässt die Konzentration nach. Solche Leute, die ohnehin schon eine verminderte Sauerstoffsättigung haben, weil sie lange geraucht haben, weil die Lunge vorgeschädigt ist oder weil die Sauerstoffversorgung durch eine andere Sache beeinträchtigt ist, können Schaden nehmen. Jeder Arzt sollte abwägen, welcher Patient wirklich anfällig für Infektionen ist und deshalb eine Maske tragen sollte. Und Kinder brauchen noch viel mehr Sauerstoff, weil ihr Gehirn noch wächst. Sie werden dadurch geschädigt, wenn man ihnen Sauerstoff wegnimmt. Ich finde es unverantwortlich, wenn die Lehrer jetzt verlangen, dass die Kinder eine Maske tragen, weil sie Angst um ihre eigene Gesundheit haben.

GK: Was mich beunruhigt hat, war die Verschiebung der Ziele, was man erreichen will. Anfangs wurde Angst gemacht mit 1 Mio Toten, dann hieß es „Flatten the curve“, dann, wir müssen die 2. Welle verhindern, dann, die Pandemie ist zu Ende, wenn der Impfstoff da ist und anschließend wurde schon von Impfpflichten gesprochen. Ich hätte gern eine definitive Aussage von Medizinern oder Politikern, wann man die Maßnahmen beenden kann. Da es aber immer wieder verschoben wird, empfindet man es als vollkommen willkürlich.

WW: Wir spielen da ein Spiel mit, das von Anfang an nicht nötig gewesen wäre. Es war von Anfang an nicht erforderlich, die Maßnahmen durchzuführen; es gab keine nachvollziehbaren hygienischen Gründe dafür. Es gab nur Geschichten, es gab Horrorbilder, es gab Szenarien wie in China. Die Chinesen selber wissen das ganz genau. Sie haben im März aufgehört, PCR-Tests zu machen bei ihrer eigenen Bevölkerung, haben nur noch an den Grenzen die Einreisenden gemessen. Deshalb hatten sie plötzlich keine neuen Fälle mehr. Sie hatten erst Tausende, aber nur in der Provinz Wuhan - in anderen Provinzen haben sie nicht so genau gemessen -, dann plötzlich nur noch Hunderte. Von einem Tag auf den anderen. Glauben Sie denn, dass eine solche Viruspandemie bei einem 1,4-Milliarden-Volk von einem Tag auf den anderen weg ist?  Die wäre bei uns auch weg, wenn man plötzlich aufhören würde, PCR-Tests zu machen; dann würde keiner mehr etwas merken. Es ist absurd, was wir machen. Es ist Theater. Die das inszenieren, werden es verantworten müssen, weil die Menschen so viel Leid dadurch erleben. Es ist pervers, was hier läuft.

GK: Ich habe den Eindruck, dass die Gesellschaft bewiesen hat, dass ihr Immunsystem für eine solche Schockstrategie nicht gut ausgebildet ist - etwas, was ich eigentlich gedacht hätte. Wenn wir sehen: Wir haben einen Rechtsstaat, eine Demokratie, wir haben ein Parlament mit Opposition und Politiker, die ja eigentlich nur ihrem Gewissen verpflichtet sein sollten, Gewaltenteilung, die Juristen, wollen eine unabhängige freie Presse haben, Wissenschaftler aus Forschung und Lehre und die Intellektuellen als Gewissen der Nation. Wo sind die alle, warum schweigen sie? Hat unser gesellschaftliches Immunsystem im Jahr 2020 versagt?

WW: Ich denke, dass es da andere Probleme gibt. Dass medizinische Dinge missbraucht werden aus ich weiß nicht welchen Gründen. Meist sind es ja Leute, die mehr Macht oder mehr Geld wollen, die sowas missbrauchen. Da muss man mal nachschauen, wer denn das war, wer wem was versprochen hat und warum alle mitmachen. Ich verstehe nicht, was ist mit den Medien los? Was wir jetzt sehen, ist, dass wir in allen Medien das Gleiche hören. Sonst ist es ja so, dass es die Rolle der Medien ist, dass sie den Dissens in der Bevölkerung, in einer Gesellschaft herrscht, abbilden. Das tun sie jetzt nicht. Wir können ja nicht mit allen Menschen selbst reden - dafür haben wir die Medien. Und wir müssen uns auf sie verlassen können. Unabhängig von Wirtschaft und Politik müssen sie kritische Diskussionen in der Bevölkerung widerspiegeln, damit sich Demokraten entscheiden können. Der Dissens, die unterschiedlichen Meinungen müssen uns präsentiert werden. Wir haben große staatliche Medien, die sind dieser Funktion verpflichtet und wir haben Parteien und Opposition, die in den Rundfunkräten aufpassen sollen, damit die Medien diese Funktion erfüllen. Das versagt völlig. Das einzige, was uns zum Glück bleibt, sind solche Kanäle wie hier und andere Kanäle, die dann diffamiert werden, weil sie unbequem sind. Weil sie aufzeigen, was wir eigentlich brauchen und wofür wir eigentlich bezahlen – mit unseren Rundfunkgebühren.

   ***

Dr. Wodarg sagt: „Da muss man mal nachschauen, wer denn das war, wer wem was versprochen hat und warum alle mitmachen.“ Das habe ich getan. Und bin dabei zum wiederholten Male auf eine Theorie gestoßen, die bereits von Heiko Schöning, Vereinigung Ärzte für Aufklärung, geäußert wurde und die ich in meinem Blogbeitrag vom 26. August thematisiert hatte.  Der Spuk dauert an: Gedanken zu Covid-19

Die Theorie diesmal vertreten von Ernst Wolff, Journalist und Autor u. a. der Bücher „Weltmacht IWF:Chronik eines Raubzugs“ (Spiegel-Bestsellerliste für Bücher im Bereich Wirtschaft) und „Finanz-Tsunami: Wie das globale Finanzsystem uns alle bedroht" (Platz 1 der Bestseller im Bereich Wirtschaft des Manager Magazins). Ein Mann also, dem zuzutrauen ist, dass er das komplexe und komplizierte Geflecht aus Politik-Wirtschaft-Finanzindustrie zu durchschauen imstande ist. 

Hier Auszüge aus dem ersten Teil des Interviews Coronakrise, Finanzcrash, Profiteure, WHO und die Rolle von Bill Gates mit Ernst Wolff: 

"Das Wirtschaftssystem, das wir hatten, ist am Ende. Die, die davon profitiert haben, haben natürlich ein Interesse daran, irgendjemanden als Sündenbock für den Kollaps dieses System zu präsentieren. Und interessant ist natürlich, dass die gleichen Politiker, die sich heute so unglaubliche Sorgen um das Wohl der Bevölkerung machen, die gleichen Politiker sind, die in den letzten 10 Jahren immer dafür plädiert haben, dass das Gesundheitswesen immer weiter abgebaut wird. Und wenn die Leute sich jetzt nicht gegen dieses System erheben und wenn sie tatsächlich weiter schweigend zusehen, dann wird es einen Reset (des Finanzsystems, d. V.) geben, der zum Nachteil der großen Mehrheit der Bevölkerung erfolgen wird.

Mit der Corona-Krise ist die Welt in eine Phase, eine geschichtliche Situation, eingetreten, die wir so noch nie gesehen haben. Auf der einen Seite haben wir eine Pandemie, die sich im mittleren Bereich einer Grippepandemie bewegt, aber auf der anderen Seite haben wir darauf Reaktionen, wie wir sie noch nie bei irgendeiner Pandemie oder in der gesamten Geschichte der Menschheit auf irgend ein medizinisches Phänomen gesehen haben. […] Wir haben Maßnahmen, die rund um den Globus ergriffen werden, die wir eigentlich nur kennen von faschistischen Regimes oder Militärdiktaturen; es werden alle möglichen Maßnahmen ergriffen – Versammlungsverbote, Ausgehverbote -, die man sich in normalen Demokratien so nicht hätte vorstellen können. Wie also sieht es mit dem Zusammenhang aus? Wie kann es sein, dass eine Grippepandemie, die sich im mittleren Gefährlichkeitsbereich bewegt, solche riesigen Folgen nach sich zieht? Um das zu verstehen, muss man sich angucken, wer davon profitiert. Und wenn man sich das anguckt, gibt es hier tatsächlich einige Organisationen und einige große Spieler im Bereich der Wirtschaft, die ganz enorm von dieser Sache profitieren.

Um das zu verstehen, muss man erklären: Wie hat sich unser Wirtschaftssystem über die letzten Jahre und Jahrzehnte entwickelt? Wir haben ein Finanzsystem, das sich weit über die Realwirtschaft erhoben hat. Wenn man heute von Wirtschaft spricht, muss man eigentlich im Wesentlichen von der Finanzwirtschaft sprechen. Die Explosion dieser Finanzwirtschaft geht darauf zurück, dass ab den 70er Jahren dereguliert wurde. Die Regularien, denen Banken unterlegen sind, sind nach und nach immer weiter abgeschafft worden. Das hat dazu geführt, dass die Risiken im Finanzsektor immer weiter gewachsen sind.

Diese Risiken haben sich ausgewirkt. Das erste Mal 1998, als ein Hedgefonds in New York pleitegegangen ist. Im Falle seines Bankrotts wären andere Banken durch abgeschlossene Kreditausfallversicherungen in den Konkurs getrieben worden. Wahrscheinlich hätte das das gesamte Finanzsystem kaputtgehen lassen. Damals ist der Zusammenbruch des Finanzsystems dadurch verhindert worden, dass einige Banken sich zusammengeschlossen haben und 4 Milliarden Dollar mobilisiert und den Hedgefonds damit aufgefangen haben. Sie haben damit verhindert, dass 1 Billion Dollar an Kreditausfallversicherungen fällig geworden wären.

Das System ist dann weitergelaufen – man hat nichts gegen die Ursachen dieser Krise getan, z. B. durch Verbot der Kreditausfallversicherungen, und die Risiken haben sich weiter akkumuliert. Sie haben 2007/2008 dazu geführt, dass das System das nächste Mal vor einem Kollaps stand. Diesmal waren die Summen, um die es ging, unendlich viel höher, so dass die Banken überfordert waren und deshalb die Staaten eingreifen mussten und die Regierungen mit Steuergeldern das gesamte Finanzsystem gerettet haben. Das Problem war: Sie haben das Finanzsystem zwar retten, aber nicht am Leben erhalten können. Am Leben erhalten worden ist das System nach 2008 durch die Zentralbanken. Sie haben immer mehr Geld in das System hineingepumpt und das Geld zu immer niedrigeren Zinsen vergeben. Mit diesem billigen Geld, so wird es in der Finanzindustrie genannt, sind die Aktien- und Immobilienmärkte hochgehalten worden und immer weiter angestiegen, so dass wir eine ca. 11jährige Periode erlebt haben, in der die Märkte immer weiter gewachsen sind und riesige Blasen an diesen Märkten entstanden sind. 

Und jetzt ist im letzten Jahr eine Situation entstanden, die für dieses System ganz gefährlich war. Die ganze Welt ist in eine Rezession gerutscht. Eine solche Rezession hätte dieses künstlich angelegte System nicht mehr verkraften können. Zu diesem Problem kam der Lockdown in China, der größten und wichtigsten Wirtschaft der Welt. Lieferströme und Lieferketten wurden unterbrochen. Die dritte Katastrophe war der Crash des Ölpreises im März. [...] 

Diese drei Phänomene zusammen waren eine Katastrophe, die dieses System nicht einfach verkraften kann. Das heißt, wir haben es mit einem System zu tun, das sich in einer Phase des Zusammenbruchs befindet. Und da ist es natürlich sehr günstig, wenn man irgendeinen Anlass hat, wo man den Leuten sagen kann: Dieser Virus z. B. ist an diesem Zusammenbruch schuld. Und nicht die, die in den letzten 10 - 12 Jahren dieses System künstlich angetrieben und davon profitiert haben. Die davon profitiert haben, haben natürlich ein Interesse daran, einen Sündenbock für den Kollaps zu präsentieren. Dieses Virus kam wie gerufen für die großen Spieler der Finanzindustrie. […] 

Und in der Finanzindustrie hat sich in den vergangenen Jahren Folgendes abgespielt: Die Vermögenskonzentration hat in den letzten 10 - 12 Jahren ungeheuer zugenommen. Allein 2019 haben die Vermögen der reichsten 1%  der Welt um 25% zugenommen. Und die Vermögensverwaltungen dieser Leute sind die Hedgefonds, die nichts anderes als Vermögensverwaltungen von Superreichen sind, die so arbeiten dürfen wie Banken, aber nicht deren Regulierungen unterliegen. Früher haben Banken eigene Hedgefonds gegründet, um Geschäfte tätigen zu können, die ihnen eigentlich verboten waren. Inzwischen sind die Hedgefonds immer mächtiger geworden, so dass sie heute die Banken beherrschen, an denen sie im Hintergrund mit riesigen Aktienpaketen beteiligt sind. Sie steuern in Wirklichkeit die Weltwirtschaft.

Wir haben es also jetzt mit einer Weltwirtschaft zu tun, die von ganz wenigen Spielern mit immenser Finanzkraft aus dem Hintergrund beherrscht wird. Das sind die Spieler, die daran interessiert sind, am Zusammenbruch des Systems erstens zu verdienen und sich für den Reset des Systems, der irgendwann bevorsteht, z. B. durch Währungsreform oder Neugestaltung des globalen Finanzsystems, in eine gute Ausgangsposition zu bringen. Und die nehmen einfach dieses Virus als Anlass, um den Leuten zu sagen: Dieses Virus ist daran schuld, dass alles zusammenbricht. Nicht wir.

Was wird passieren in der Wirtschaft? Im Moment sehen wir, dass der Mittelstand größte Schwierigkeiten hat zu überleben. Die ganz großen Unternehmen haben in den letzten Jahren sehr von der Entwicklung profitiert, große Barvermögen angehäuft. Denen macht es nichts aus, wenn die Weltwirtschaft für einige Monate stillsteht, die können danach einfach weitermachen. Mittelständische Unternehmen können das nicht und Kleinunternehmen schon gar nicht. Wir werden eine riesige Pleite von Kleinunternehmern sehen, eine ganz große Pleite von mittelständischen Unternehmen und wir werden sehen, dass die Hedgefonds aus dem Hintergrund das ganze System übernehmen und sich die kleinen Unternehmen unterwerfen werden und damit ihre Herrschaft über die Weltwirtschaft ganz großartig ausbauen können."

***  

Schwer verdauliche Kost, oder? Fest steht, was in den letzten Jahren stattgefunden hat und noch stattfindet, ist massivste Konzentration des Kapitals auf einzelne Global Player und gleichzeitig kontinuierliche Verminderung des Wohlstands der breiten Masse. Fest steht auch, wer davon profitiert. Und zwar weltweit gebilligt, nein: gefördert durch die politisch Verantwortlichen. Die Covid-19 und die daraus resultierenden, vorgeblich "alternativlosen" Zwangsmaßnahmen als wohlfeile Begründung für den wirtschaftlichen Niedergang nutzen.

Und so möchte ich schließen mit einem Zitat Dr. Wolfgang Wodargs, der in obenstehendem Interview äußerte: "Das Virus ist nicht, was uns Sorgen machen muss." 

           



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