Die Sonne steht noch am Himmel an diesem langen Sommertag. Bald wird sie sich hinter dem Wolkensaum am Horizont verstecken, doch
noch schickt sie Wärme und Licht in mein Gärtlein. Still ist’s. Die emsigen
Bienen und Hummeln, die sich tagsüber am Lavendel, dem wilden Thymian, der Katzenminze und all den vielen Wildblumen
ringsum gütlich getan haben, sind schon in ihre Verstecke
zurückgekehrt und ruhen sich vom Tag aus. Vielleicht auch, weil der Wind
aufgefrischt hat – morgen soll der Sommer ein Päuschen einlegen, heißt es.
Dienstag, 14. Juli 2020
Freitag, 3. Juli 2020
Von Menschen und Schubladen
Das gesellschaftliche Klima ist rauer geworden und
Meinungsverschiedenheiten werden zunehmend aggressiver ausgetragen. Die Fronten
verlaufen kreuz und quer durch alle Schichten und reichen bis in die Familien
und Freundeskreise hinein. FB-Nutzer fordern ihre Freunde auf, die Freundschaft zu beenden, sofern sie andere Meinungen als die ihrigen vertreten.
Es scheint, als gäbe es im Diskurs über
gesellschaftliche Probleme nur noch die Extreme Richtig und Falsch; jegliche Abweichung
von der öffentlichen Meinung, und sei es auch nur um Nuancen, wird mit
Misstrauen betrachtet und deren Verteidiger an den Pranger gestellt. Devise:
null Toleranz. Wo ist die Mitte hin, die
Akzeptanz für andere Standpunkte, die Meinungsvielfalt? Wo ist das Zuhören hin,
getragen von der Intention, die Ansicht des jeweils anderen zu verstehen?
Dienstag, 16. Juni 2020
Adieu, Gustav
Mein Verstand weigert sich, das Geschehene zu begreifen, meine Finger weigern sich, diese Zeilen zu tippen. Als wäre dann erst wirklich wahr, was seit gestern bittere Realität ist: Mein geliebter roter Kater, vom Wildling zum Kuschler mutiert, und so sehr bei mir zu Hause gewesen, ist fortgegangen für immer. War für eine Woche verschwunden und kam zurück in einer Verfassung, die das Schlimmste bereits vermuten ließ.
Freitag, 12. Juni 2020
Irgendwas ist ja immer
Wer kennt das nicht - grad alles noch in allerbester Ordnung, Friede-Freude-Eierkuchen, Wochenend und Sonnenschein, doch dann - peng! 😉
Montag, 8. Juni 2020
Darf's ein bisschen mehr Natur sein?
Allmorgendlich steht mein Nachbar am Zaun und mustert seinen
Garten wie ein Kompaniechef seine Truppe. Schreitet dann, die Hände hinter dem
Rücken verschränkt, langsam auf und ab, um jeden Quadratzentimeter seines wohlgeordneten
Reichs akribisch zu scannen: Stehen alle seine Pflänzchen noch in Reih und
Glied oder tanzt da etwa eines aus der Reihe? Hat sich gar ein gemeiner Zivilist
im Gewande einer Wildblume in die Kompanie geschmuggelt, bereit, die akribische
Ordnung zu unterwandern? Oder ist der kurzgeschorene Rasen schon wieder ein
Zentimeterchen zu hoch?
![]() |
Dienstag, 19. Mai 2020
Über die Vergänglichkeit: ein Manifest für das Leben
Der Tod ist groß.
Wir sind die Seinen
lachenden Munds.
Wenn wir uns
mitten im Leben meinen,
wagt er zu weinen
mitten in uns.
Sonntag, 10. Mai 2020
Liebeserklärung an meine Sommerboten
Montagmorgenkaffee auf dem Balkon und plötzlich sehe ich sie
hoch oben ihre pfeilschnellen Runden ziehen. Sriiih … sriiiiih …
Mein Herz
hüpft und ich strahle – die ersten Mauersegler sind zurück!
Abonnieren
Posts (Atom)